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Da» Zeitalter btt Zerstörung bes alten und der Entstehung des neuen Reich?.
Damit war jedoch die innere Ruhe noch nicht wiederhergestellt. Endlich kam es dahin, daß der Jakobinerklub ausgelöst wurde. Im Herbst 1795 ging $tor®me!5 der Konvent auseinander. Ein Direktorium von fünf Männern trat an die Spitze Frankreichs; aber auch diese waren- Jakobiner.
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> v 'Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste
«,.i,jl. ' Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795.
"f"tnb die beiden bcutfchen Mächte gegen Frankreich Krieg führten, be-
nutzte Katharina 11. von Nuhlanb die Gelegenheit, um ihre polnischen Erobenmgspläne zu fördern, und ließ Truppen in Polen einrücken. Um nicht das ganze Land eine Beute Rußlands werden zu lassen, schloß gjlu-b-» r i ch Skuj^jm Il^roie sein großer Vorgänger, mit der Kaiserin einen Zweite pol- T"e i"l u n g s v e r t r a g, wonach große Stücke des östlichen Polens an Ruß-*ant)/ Danz^Nb-urid die von nun an als S^d ^L^uch-ehezeichneten Gebiete an Preußen fielen. Österreich war an dieser Teilung nicht beteiligt; um so eifersüchtiger beobachtete es die Vergrößerung Preußens.
Jetzt entstand in Polen eine starke nationale Bewegung zum Schutze de» zerstückelten und in seinem Dasein bedrohten Vaterlandes; an ihre Spitze trat K 0 sciuszk 0. Aber trotz verzweifelten Widerstandes erlagen sie dem russischängeueral Suworow, der Praga, die Vorstadt Warschaus, ev-Teilung stürmte und die Hauman^räüf einnahm. Nunmehr folgte die dritte 1795. Teilung Polens, das aufhörte ein selbständiger Staat zu sein. Pr euß en erbielt Nenostprentzen mit Warschau, Österreich Westgali-Muß land die großen Gebiete, bte übrig bliebe
1793 bis § 198. Der erste Koalitionskrieg. Bonaparte. Die wichtigsten Schau-1797' plätze des ersten Koalitionskrieges waren Belgien, die Rheinlands »Wttbb O b e r i t alten. Der Organisator der ftanzösischen Armeen war mn0' C a ru 01, welcher Mitglied M Äoylfahrtsausschufles war. Sie wurden auf Grund einer allgemeinen Aushebung gebildet, die unter den jungen Leuten vom 18. bis zum 25. Jahre stattfand; so brachte die französische Reuo» lution wieder den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht zur Geltung, während die Heere der Verbündeten aus Berufssolmru^Mauden. Ohne sich an die Regeln der überlieferten Kriegskunst zu kehren, gingen die kühnen, jungen Generäle der^Frmzose'n frrsch auf den Mutz los. Verluste konnten sie durch neue Aushebungen leicht ersetzen. Ihren Unterhalt beschafften sie sich durch Requisitionen. Bald waren sie fast überall im Vorteil. Daö linke Holland Rheinufer mußte von den Verbündeten geräumt werden; ebenso eroberten
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8
Kalender eingefhrt. Die Monate erhielten neue Namen; die r^eue Zeitrechnung begann mit der Erklrung der Republik im Jahre 1792. Aufstnde. Gegen dieses Willkrregiment erhob sich an verschiedenen Stellen Frankreichs Widerstand; so entbrannte, während an den Grenzen die aus-wrtigen Feinde bekmpft werden muten, zugleich im Inneren der Brgerkrieg. In Lyon und Toulon ergriff die Brgerschaft die Waffen zum Schutze ihrer Freiheit und ihres Eigentums gegen die Sansculotten, und beide Städte muten belagert werden. Zunchst wurde Lyon wiedergenommen, und der Konvent beschlo, da zur Strafe die Stadt zerstrt werden sollte, ein Beschlu, der natrlich nicht ausgefhrt werden konnte. Die Erhebung von Toulon war deshalb gefhrlich, weil die Be-wohner englische Truppen aufnahmen; die Wiedereroberung der Stadt verdankte man den Ratschlgen des Majors der Artillerie Bonaparte, der dafr zum General befrdert wurde. Am furchtbarsten tobte der Brgerkrieg in der V e n d 6 e, der Wiesen- und Weidelandschast sdlich der Loiremndung, und in den angrenzenden Gebieten. Die Bauern der Vende. Vend6e kmpften fr ihre Kirche und fr das Knigtum mit solcher Tapfer-feit und Hartnckigkeit, da sie trotz der grausamen und greuelvollen Kriegfhrung ihrer Gegner erst nach Jahren berwunden werden konnten.
Robespierres In Paris warf indessen Robespierre alle seine Gegner nieder; $l794.r' jeder, der ihm entgegentrat, auch Danton, mute das Schafott besteigen. Sein Wille war Gesetz. Auf seinen Antrag schaffte der Konvent die Verehrung der Vernunft wieder ab und beschlo, da es ein hchstes Wesen" gebe, dem darauf ein prunkvolles Fest gefeiert wurde. Als in-dessen seine Gewaltttigkeit so weit ging, da selbst viele seiner jakobinischen Genossen sich nicht mehr sicher fhlten, entschlossen sich diese, sich mit den Gemigten zu verbinden und ihn zu strzen. Am 9. Thermidor (27. Juli 1794) wurde er verhaftet und am nchsten Tage mit vielen seiner Anhnger hingerichtet.
Damit war jedoch die innere Ruhe noch nicht wiederhergestellt. Endlich kam es dahin, da der Jakobinerklub aufgelst wurde. Im Herbst Das Direk-1795 ging der Konvent auseinander. Ein Direktorium von fnf Mnnern trat an die Spitze Frankreichs; aber auch diese waren Jakobiner.
/&ie zweite und dritte Teilnng Polens und Oer erste Koalitionskrieg.
9. Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795.
Whrend die beiden deutschen Mchte gegen Frankreich Krieg fhrten, be-nutzte Katharina Ii. von Rußland die Gelegenheit, um ihre polnischen
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Extrahierte Personennamen: Danton Katharina_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Lyon Toulon Lyon Toulon Robespierres Paris Frankreichs Polens Polens Frankreich
§ 63. Zeitbestimmung. 143
wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582,
heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück-
geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor-
mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner
bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte
(zuletzt 1900).
Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die-
jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die
römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland,
das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St.
( = alten Stiles) beibehalten hat.
In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein
Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km
oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten
15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der
Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat
ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später
Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig
andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand
durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit
(M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des
15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die
M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien,
Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und
der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und
die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei
nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und
Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten.
Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei
Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir
12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr
Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde
mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade,
den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren.
Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn
das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest-
stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei.
Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem
180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Xiii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Dänemark Schweden-Norwegen Schweiz Bosnien Serbien England Belgien Niederlande Bulgarien Frankreich Spanien-Portugal Griechenland
- 131
das Zeitalter der Nachahmung (die Zeittafel!). Die Blte der Wissenschaft verwelkt, die Hochschulen leer. Der groe Astronom Kepler (die elliptischen Bahnen der Planeten) litt schwer unter dem Druck des Krieges und den Anfeindungen der Geistlichkeit; er starb 1630 in Armut. (Einer der letzten Mrtyrer der Wissen-schast war auch der Italiener Galilei aus Pisa [die Schwerkraft^; Und sie bewegt sich doch!")
Der Mut der Menschen, sich aus dieser furchtbaren Zerrttung emporzuarbeiten, war ungebrochen. Mit dem Frieden begann auf allen Gebieten, wenn auch langsam, der Aufschwung.
Zweiter Zeitraum.
Das Zeitalter der unumschrnkten Knigsherrschaft.
Ludwig Xiv. Peter der Groe. Friedrich der Groe.
1648 1789.
Allgemeiner berblick.
Die Zeit von der Mitte des 17. bis gegen die Mitte des . 166. 18. Jahrhunderts ist von einer Reihe strmischer Kriege erfllt,
die den Grund gelegt haben zu der Machtstellung der neuen europischen Grostaaten, wie sie noch heute bestehen (welche sind das?).
Deutschland, das Land der Mitte, einst die erste Macht des Weltteils (warnt?), war gestrzt und in sich zerrttet. Zwei Lnder waren durch die Religionskriege zu Gromchten emporgehoben, Holland und Schweden; beide Lnder waren zu dieser Gro-Machtstellung wenig geeignet (denke an das kleine Holland, an das wenig bevlkerte und wenig ergiebige Schweden! zeige die schwedischen Besitzungen auf der Karte!). Schon begann Frank-reich, wo die Staatseinheit (im Gegensatz zu ?) fest gefgt war, sich durch seine Siege im dreiigjhrigen Krieg zur ersten Landmacht aufzuschwingen.
Die auerdeutschen Staaten Europas sondern sich in zwei Gruppen: im Westen Frankreich, Holland und England, welches während und nach dem dreiigjhrigen Kriege schwere innere Kmpfe durchmachte, aus denen es gekrftigt hervorging; im Osten Schweden, Polen, die Trkei und eine junge Macht, Rußland,
9*
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holland Schweden Holland Europas Frankreich Holland England Schweden Polen
102 Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648.
alle drei waren katholisch. Die Unzufriedenheit hatte ihren Grund darin, daß die Regierung die spanischen Truppen nach dem Friedensschlüsse von 1559 noch im Lande ließ; daß die Zahl der Bistümer erheblich vermehrt werden sollte; daß man neue Steuern forderte; daß Philipp die französischen Protestanten zu bekämpfen und die noch vorhandene schwache Verbindung der Niederlande mit Deutschland zu lösen beabsichtigte; endlich erregte Granvella durch sein stolzes Wesen den Haß des Adels. Philipp rief diesen (1564) ab.
Aber nun bemächtigte sich die Unzufriedenheit des niederen Adels und der Yolksmassen, weil die Inquisition immer grausamer gegen den wachsenden Calvinismus vörgmgt Der niedere Adel schloß den sog. „Kompromiß“, der die Abschaffung der Inquisition bezweckte, und trug der Regentin (1566) zu Brüssel seine Forderungen persönlich vor.1 Oranien blieb diesen Dingen äußerlich fern, leitete aber die Bewegung im geheimen. Die jetzt entstehenden Bilderstürme, zu deren Bekämpfung die Häupter des Adels mitwirkten, gaben der Regierung einen willkommenen Grund die Inquisition weiter wüten zu lassen. Da ging Oranien nach einer Zusammenkunft mit Egmond nach Deutschland.
Um den Aufruhr im Keim zu unterdrücken, sandte Phi-lipp Ii. 1567 den Herzog Alba mit einem starken Heere. Nachdem Margarete gekränkt abgereist war, begann die Schreckensherrschaft. Alba setzte sich die Vernichtung der niederländischen Freiheiten, die rücksichtslose Ausbeutung des niederländischen Wohlstandes und die völlige Ausrottung der Ketzerei zum Ziele. Der „Rat der Unruhen“ („Blutrat“) arbeitete mit grausamer Härte. Egmond und Hoorne wurden (1568) verhaftet und zu Brüssel hingerichtet.
c) Der niederländische Freiheitskampf bis zur Trennung des Nordens von dem Süden. Wenn auch alle Erhebungen des Volkes, an dessen Spitze nun Wilhelm von Oranien trat, von Alba blutig niedergeschlagen wurden, so kam dieser seinem Ziele doch
1) Bei dieser Gelegenheit äußerte ein Höfling: „Ce n’ est qu’ un tas de gueux“. So entstand der Name Geusen.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Margarete Egmond Wilhelm_von_Oranien Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Deutschland Deutschland
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Siebenter Zeitraum.
Die 3rit der unumschränkten Jürstengeivalt.
Erster Abschnitt.
Politische Übersicht.
a) Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 1667—1697.
1667—1668. Erster Raubkrieg Ludwigs gegen die spanischen Niederlande. — Da dem französischen Könige die sog. Tripelallianz (Holland, Schweden, England) entgegentritt, begnügt er sich im Frieden von Aachen mit der Abtretung der südlichen Festungsgrenze der Niederlande.
1672—1678. Zweiter Raubkrieg gegen Holland. — Die Holländer kämpfen unter Wilhelm von Oranten und dem Admiral Michael de Rnyter, Brcinbenburgs großer Kurfürst zieht zu Hilfe. Später tritt auch das Deutsche Reich, dann Spanien dem Kriege gegen Frankreich bei. Im Frieden von Nymwegen (Holland) erhält Ludwig von Spanien die Freigrafschaft Burgunb und eine Anzahl belgischer Grenzorte, von Deutschland die Festung Freiburg in Baden.
1680—1685. Durch die Reunionskammern läßt sich Ludwig eine Reihe beutscher Orte zusprechen. Mitten im Frieden überfällt er die alte Reichsstadt Straßburg, die ohne Schwertstreich in seine Hand gelangt.
1688—1697. Dritter Raubkrieg gegen Deutschland und Holland. Ludwig findet an dem Führer der Holländer, Wilhelm von Oranien, seit 1688 König von England, einen unbeugsamen Gegner. Kaiser und Reich, später auch Spanien und Dänemark treten in den Kampf gegen „den großen Länderräuber". Um sich gegen die deutschen Heere zu schützen, läßt der „allerchristliche König" die Pfalz und fast alles linksrheinische Land verwüsten und die Einwohner in die schneebedeckten Felder Hinaustreiben. Durch seine tüchtigen Feldherren bleibt er schließlich Sieger und behält im Frieden zu Ryswik (bei Haag) das ganze Elsaß.
b) Die Türkenkriege Österreichs.
1664. Die Türken, „der andere Erbfeind Deutschlands," werben von dem kaiserlichen Feldherrn Moittecuculi bei St. Gotthard an der Raab geschlagen.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Ludwigs Wilhelm Michael_de_Rnyter Ludwig_von_Spanien Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Ludwigs_Xiv Niederlande Holland Schweden England Aachen Niederlande Holland Brcinbenburgs Deutsche_Reich Frankreich Holland Burgunb Deutschland Baden Deutschland Holland England Spanien Deutschlands
Erste französische Revolution, Consularregierting. 381
1799. (6. Okt.). Herzog v. York geschlagen, capitulirt bei Alkmar.
9. Okt. Bonaparte aus Aegypten zurück, landet in Fréjus,
stürzt im Einverständnis mit den Direktoren Sieyès und
Roger-Ducos und seinem Bruder Lucian Bonaparte,
Präsidenten des Käthes der Fünfhundert, durch den
1799. Staatsstreich des 18ten Brumaire
(9. Nov.). das Direktorium und sprengt am folgenden Tage den
Rath der Fünfhundert.
1799—1804. Consularregierung,
mit Napoléon Bonaparte als Regenten unter dem Titel
eines ersten Consuls auf 10 Jahre und den zwei von ihm ernannten
Consuln Cambacérès und Lebrun mit berathender Stimme.
Die neue (vierte) Verfassung, ursprünglich aus Sieyès Kopfe
hervorgegangen, aber von Napoléon bedeutend verändert und durch
Abstimmung von der ganzen Nation angenommen, lässt den Schein
einer Republik bestehen, schafft aber in Wirklichkeit eine Militär-
monarchie. Ein Senat (80 reich besoldete und wenig beschäftigte
Senatoren) ernennt aus den von den Départements cingesendcten
Namenlisten die Mitglieder der gesetzgebenden Geivalt, die obersten
Beamten und Richter. Gesetzgebende Gewalt ohne Initiative:
a) Tribunat (100), debattirt über die Vorschläge der Regierung ohne
abzustimmen; b) Gesetzgebender Körper (300), hat diese Vorschläge
ohne Debatte anzunehmen oder abzulehnen. Die ausübende Gewalt
in den Händen des ersten Consids, dem ein Staatsrath zur Seite steht.
Errichtung der Präfekturen (Verwaltung der Départements)
und Unterpräfekturen (Verwaltung dor Arrondissements), und da-
mit Schöpfung der noch heute in Frankreich bestehenden Centrali-
sation der Verwaltung. Neue Steuererhebung, Receveur général für
jedes Département, (unter dem 2. Kaiserreiche aufgehoben), receveur
particulier für jedes Arrondissement. — Code Napoléon begonnen.
Die Friedensanerbietungen des ersten Consuls zurückgewiesen,
nur Kaiser Paul von Russland wird durch schmeichelhafte Schritte
Seitens Napoléons der Coalition abwendig gemacht. Vertheidigungs-
bündnis zwischen Russland und Schweden (1799), engerer Anschluss
Russlands an Preußen (1800). Paul zerfällt mit England wogen
Malta. Erneuertes Projekt der bewaffneten Neutralität. Nordische
Konvention (1800).
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Zweiter Friede von Paris, 1815.
411
Mrnat raaclit einen abenteuerlichen Versuch zur Wiederge-
winnung seines Thrones, landet in Calabrien, wird gefangen und
kriegsrechtlich erschossen (13. Okt. 1815).
1815. Zweiter Friede von Paris.
‘20. Nov 1) Frankreich tritt die 4 Festungen: Philippeville,
Marienburg (an das Königreich der Niederlande),
Saarlouis (an Preußen), Landau, welches deutsche Bundesfestung
wird, mit der Umgebung bis an die Lauter (an Baiorn) und don
ihm im ersten Pariser Frieden belassenen Theil von Savoyen (an
das Königreich Sardinien) ab, so dass es im Allgemeinen seine
Grenzen von 1790 erhält, statt der ihm früher (s. S. 406) zugestan-
denon Grenzen von 1792. 2) Schleifung Hüningens (Festung, gegen-
über von Basel). 3) Die Nord- und Ostgrenze Frankreichs bleibt
mit 18 Festungen (auf höchstens 5 Jahre) von 150,000 Mann ver-
bündeter Truppen auf Kosten Frankreichs besetzt. 4) Frankreich
bezahlt 700 Millionen Franken Kriegskosten. Aufserdem werden die
nach der ersten Einnahme von Paris dort belassenen, von den
Franzosen (theilweise auf Grund von Verträgen) weggeführten Kunst-
schätze zurückgenommen.
Dem Verlangen deutscher Patrioten, Frankreich wenigstens
einen Theil der alten Vorlande des deutschen Reichs Lothringen
und Fisass, namentlich Strafsburg, wieder abzunehmen und cs da-
durch seiner Angriffsstellung gegen Deutschland zu berauben, wird
auch dieses Mal nicht entsprochen.
Vierte Periode.
Vom Wiener C0n6ress Bis Auf Unsere Zeit.
Dio allgemeine Anwendung von vier in früheren Perioden
gemachten Erfindungen, gogon deren Einfluss auf dio Umge-
staltung der Welt alle politischen Ereignisso, Kriege, Verträge,
Revolutionen, fast verschwinden, gibt der neueren Zeit ihron
Charakter. Es sind dies:
1) dio Dampfmaschine, 2) dio Dampfschifffahrt, 3) dio
Eisenhahnen? 4) der elektro-magnetische Telegraph.
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Extrahierte Personennamen: Saarlouis
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Frankreich Marienburg Niederlande Landau Sardinien Basel Frankreichs Frankreichs Frankreich Paris Frankreich Lothringen Deutschland
414
Neuere Geschichte, Vierte Periode.
im Jahre 1858 wurde, aber nur für sehr kurze Zeit, mit Erfolg ge-
krönt. Im Jahre 1866 wurde das grofsartige Unternehmen dieser
Verbindung (Valencia auf Irland—newfoundland, 1650 englische
Meilen) wieder aufgonommen und glücklich zu Ende geführt. (Seit-
dem Legung eines zweiten, dritten, vierten und fünften Kabels.)
1817. Dreihundertjährige Jubelfeier der Reformation.
Wartburgfest. Verbrennung einer Anzahl absolutistischer
Schriften (Ancillon, Schmalz, Haller, etc.),
1818. Congress zu Aachen. Die Grofsmächte beschliefsen auf
des franz. Ministers, Herzogs von Richelieu, Antrag die
Zurückziehung der Besatzungstruppen aus Frankreich.
1819. „Demagogische Umtriebe“. Ermordung des deutschen Schrift-
stellers und russischen Staatsraths a. D. Kotzebue durch
den Fanatiker Sand in Mannheim (23. März). Burschen-
schaft. Reaktion in Preußen. W. v. Humboldt, Beyme,
Boyen ziehen sich vom Staatsdienst zurück.
Aug. Minister congress zu Karlsbad, von Metternich beherrscht.
Censur, Beaufsichtigung der Universitäten beschlossen.
Der Congress wird in Wien fortgesetzt, wo die
1820. (Mai). Wiener Schlussakte unterzeichnet wird.
1820. In Paris Ermordung des Herzogs v. Berry, des 2tcn Neffen
Febr. Ludwigs Xviii. (1814—1824), Königs von Frankreich,
durch Louvel. Fall des Ministeriums Decazcs, Sieg
der Ultraroyalisten. 29. September Geburt des Herzogs
v. Bordeaux (Graf von Chambord).
1820—1830. Georg Iv. König von England. Ehescheidungsprozess
gegen die Königin Karoline (von Braunschweig, f 1821).
Castlereagh, Ganning.
1820. In Spanien Erhebung der Liberalen für die aufgehobene
Constitution von 1812, welche wiederhergostellt wird.
1820. Congress zu Troppau I wegen der revolutionären Bewe-
1821. Congress zu Laibach j gungen in Neapel und Piemont.
1821. Siegreicher Feldzug der Oesterreicher gegen die Liberalen
in Neapel (Pepe, Garascosa) und Sardinien (Santa
Rosa, Kampf bei Novara). In beiden Ländern wird der Absolu-
tismus in der härtesten Form wieder hergestellt,
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Ortsnamen: Valencia Aachen Frankreich Mannheim Karlsbad Wien Paris Frankreich Chambord England Braunschweig Spanien Laibach Neapel Neapel Garascosa Sardinien
Inhalt.
Vii
Ii. Das Mittelalter.
1. Untergang des westrmischen Reichs und Sieg des Eermanenthums. Kap. 90. Wei-terestiftung germanischer Reiche im Westen. Kap. 91. Lehnsverfassung. Literatur und Kirche (im 5. Jahrhundert bis in die Mitte des 6.). Kap. 92. Das ostrmische Reich und seine Anstrengungen zur Wiederherstellung seiner Macht im Westen. Kap. 93. Das Frankenreich unter den Merovingern.
2. Das Morgenland unter dem Einflu des Islam. Kap. 94. Muhammed und die drei ersten Chalisen. Kap. 95. Machtvergrerung und Ausartung des Chalisats.
3. Aas Irankenreich unter den Kippinen und Karolingern. Kap. 96. Sturz der Mero-vinger: das Knigthum der Pippine. Kap. 97. Karl der Groe und sein Reich. Kap. 98. Verfall und Theilung des karolingischen Reichs.
4. Beginn des deutschen Reichs. Kap. 99. Die Karolinger in Deutschland. Kap. 100. Die schsischen Kaiser.
b. Die Rebermacht der ppstlichen Herrschaft. Kap. 101. Das Kaiserthum und Papst-thum zur Zeit der frnkischen Kaiser. Kap. 102. Die Kreuzzge. Kap. 103. Die Hohenstaufen. Kampf der Weifen und Ghibellinen. Kap. 104. Innere Zustnde unter den Hohenstaufen.
6. Die brigen europischen Staaten bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Kap. 105. Frankreich unter den Kapetingern. Kap. 106. England unter den angelschsischen und normannischen Knigen. Kap. 107. Die pyrenische Halbinsel. Kap. 108. Die skandinavischen Reiche. Kap. 109. Preußen, Polen, Ungarn und das byzan-tinische Reich.
7. Uersall der Lehensmonarchie in Deutschland. Kap. 110. Das Interregnum; beginnende Ausbildung der Landeshoheit. Kap. 111. Die deutschen Kaiser aus verschiedenen Husern. Kap. 112. Die Kirche in ihrer tiefsten Erniedrigung. Kap. 113. Die Kaiser aus dem habsburgifch-sterreichischen Hause bis zum Ende des Mittelalters. Kap. 114. Rckblick auf die ueren Verhltnisse des deutschen Mittelalters, so wie auf einige innere Zustnde des 14. und 15. Jahrhunderts.
8. Die brigen europischen Staaten und Reiche im 14. und 15. Jahrhundert. Kap. 115. Italien. Kap. 116. Spanien und Portugal. Kap. 117. Frankreich: die letzten Kapetinger; das Haus Valois. Kap. 118. England. Kap. 119. Die skandinavi> sehen Reiche. Kap. 120. Preußen; Polen; Ungarn. Kap. 121. Das russifche Reich und das Reich der Mongolen. Kap. 122. Das griechische Kaiferthum und die Herrschaft der Osmanen.
9. Die Vorboten der neuern Zeit. Kap. 123. Entdeckungen und Erfindungen. Kap. 124. Vorreformatorijche Bewegungen.
Iii. Die Welt der neuern Zeit.
1. Das Zeltalter der Reformation. Kap. 125. Anfang der Reformation in Deutschland und in der Schweiz. Kap. 126. Fortgang der Reformation bis zur Protestation in Speyer. Kap. 127. Die Augsburgische Confession und der schmalkaldische Bund. Kap. 128. Weitere Fortschritte der Reformation in der Schweiz und in Deutschland.
2. Die Kmpfe Habsburgs mit Krankreich. Kap. 129. Die drei Kriege mit Franz I. in Italien. Kap. 130. Die Religionseinigungsverfuche und der Krieg gegen Franz I. in Frankreich.
3. Die Religionskriege in Deutschland. Kap. 131. Der fchmalkaldifchekrieg. Kap. 132. Die Wirren in Deutschland vom Interim bis zum Paffauer Vertrag. Kap. 133. Der Augsburger Religionsfriede und die Tridentiner Beschlsse.
4. Die resormatorischen und politischen Bewegungen des 16. Jahrhunderts in den iibri-gen europischen Staaten. Kap. 134. Die Religionskriege in Frankreich. Kap. 135. Die kirchliche Reform in England. Kap. 136. Spanien und die Entstehung der Republik der vereinigten Niederlande. Kap. 137. Die Reformation in den skndi-navischen Reichen. Kap. 188. Europische Bildung in Kunst und Wissenschaft vom Anfang des 16. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts.
5. Das siebzehnte Jahrhundert.
1. Deutschland im dreiigjhrigen Krieg. Kap. 139. Der bhmisch-pflzische Krieg.
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Extrahierte Personennamen: Muhammed Karl Franz_I. Franz_I. Franz_I. Franz_I.
Extrahierte Ortsnamen: Westen Deutschland Frankreich England Polen Ungarn Deutschland Italien Spanien Portugal Frankreich England Ungarn Deutschland Schweiz Speyer Schweiz Deutschland Habsburgs Italien Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich England Spanien Niederlande Deutschland